
Befinden: "soweit ganz gut"...
Man wird als Schwangere ja ständig von allen möglichen Leuten gefragt, wie es einem denn so geht. Das ist nett gemeint, aber eine ehrliche, ausführliche Antwort erwartet außer guten Freunden und der Familie meist niemand. Das „soweit ganz gut“ kommt mir da inzwischen schon ganz automatisch über die Lippen – ob es nun stimmt oder nicht. Wobei ich im Großen und Ganzen wirklich sagen muss, dass es mir „soweit ganz gut“ geht. Und man will ja auch nicht alle Welt mit seinen Wehwehchen behelligen. Aber nervig sind sie schon, diese größeren und kleineren Unannehmlichkeiten, die mit jeder Woche, die es auf die Geburt zugeht, mehr zu werden scheinen.
Da wäre der Ischiasnerv. Zwar hatte ich seit dem heftigen Hexenschuss vor einigen Monaten keine größeren Probleme mehr damit. Aber er lässt mich auch nie komplett in Ruhe. Gerade, wenn ich eine Zeit lang gelegen habe, laufe ich erstmal wie auf Eiern, bis ich wieder in Gänge komme. Manchmal fährt es mir auch richtig ins Kreuz, wobei sich das meist schnell wieder legt.
Dazu sind jetzt seit ein, zwei Wochen Schmerzen im Hüftgelenk gekommen. Genau in der Leiste, innen in den Kugelgelenken des Oberschenkels. Dort knirscht und knackt es auch häufig unangenehm. Schneidersitz oder die Dehnübungen für die Oberschenkelinnenseiten, die die Hebamme empfiehlt, sind tabu – danach kann ich kaum mehr gehen. Sprich: Becken und Hüfte tun jetzt hinten wie vorne weh, was die ohnehin schon relativ unruhigen Nächte manchmal zur Qual macht. Wegen des Bauches kann ich sowieso nur noch auf der Seite schlafen und wache immer auf, wenn ich diese wechseln will – der Bauch wuchtet sich leider nicht von selbst von links nach rechts. Jetzt schmerzen beim Umdrehen zudem die Hüftgelenke und meist auch noch der Po (Ischias). Immerhin schlafe ich meist so vier bis fünf Stunden einigermaßen durch. Wenn dann aber die Blase drückt – auch so eine schöne Nebenwirkung, wenn sich das Baby ins Becken senkt – und ich raus muss, ist es meist vorbei mit der Erholung.
Aber das wollen die Wenigsten wissen, die einen nach dem werten Befinden fragen – es ist ja auch nichts Gravierendes, nur die mehr oder weniger „normalen“ Schwangerschaftsbeschwerden. Ich habe kein Diabetes, keine schlechten Blutwerte (bis auf das Eisen, was wiederum auch normal ist), keine Schwangerschaftsvergiftung, keine Steißlage oder was es sonst für schlimme Geschichten gibt. Auch das Baby scheint gesund zu sein, normal entwickelt und normal schwer. Was soll ich also sagen, auf die Frage, wie es mir geht?
Außerdem gibt es noch so ein paar Beschwerden, mit denen man schon von sich aus nicht hausieren gehen will: Schmerzhafte, störende Hämorrhoiden zum Beispiel. Oder ein unangenehmer Scheidenpilz. Ausführungen dazu will ich aber auch euch nicht zumuten.
Deshalb bleibe ich dabei: Mir geht es „soweit ganz gut“ :-)
Allerdings kann ich nicht leugnen, dass ich die Geburt so langsam echt herbeisehne – und zwar nicht nur, weil ich mich auf unseren kleinen Sonnenschein freue…
Eure Karina
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