Joïe im Traumwald
Es war einmal ein kleines, zuckersüßes Mädchen namens Joïe. Sie war schon ein ganzes Jahr alt und so voller Freude und Energie, dass sie die ganze Welt erobern wollte. Doch nicht nur sie, sondern auch ihre beide Eltern sorgten dafür, dass sie ständig unterwegs waren und ihr so viel wie möglich zeigen konnten. Eines Tages dachten sich alle drei, es sei Zeit, den Schwarzwald zu besuchen. Es lag nicht sehr weit entfernt von dort, wo sie wohnten. Und so packten sie kurzerhand einige Notwendigkeiten für einen Waldspaziergang … und es ging los: Ab in den Schwarzwald mit Joïe! Ja, liebe Freunde, wir waren am Wochenende ganz spontan und fuhren in den Schwarzwald. Joïe sollte nun das Grün entdecken! Und das klappte auch diesmal hervorragend! Aber von vorne. Angefangen hatte es an einem schönen, sonnig-warmen Samstag. Wir bummelten etwas durch unsere Stadt. Als wir kurz Halt in einem großen Geschäft für Outdoor-Ausstattung machten, packte uns die Wanderlust. Interessanterweise wurden bei diesem Outdoor-Ausstatter jene praktische und bequeme Baby-/Kleinkindtragen ausgestellt, in denen man das Kleinkind wie in einem Rucksack tragen kann. Natürlich war ich als Orthopädin erst einmal skeptisch, ob das „Gerät“ nicht nur für unser Tragen auf dem Rücken, sondern auch für Joie bequem und orthopädisch einwandfrei ist. Zum Glück sah ich, dass bei allen angebotenen Kraxen (so heißen diese Kleinkind-Tragerucksäcke) neben verschiedenen Einstellmöglichkeiten für den Träger auch an die orthopädisch wichtigen Details für die Kinder gedacht wurde – wie eine breite Sitzfläche für die ganz Kleinen, die sich ganz leicht parallel zum Wachstum schmaler einstellen lässt, gute Anlehn-Möglichkeiten, weiche Auflageflächen und eine gerade Sitzlehne. Nachdem wir alle Varianten dieser Rückentragen an- und ausprobiert und überlegt hatten, welche die Bequemste für uns und Joïe sein könnte, war es schnell entschieden: Wir investieren … und eröffnen die Wander-Saison! Als nächstes bereiteten wir uns doch etwas vor, indem wir in einer Buchhandlung einen schönen Wanderführer kauften. Nach einer kurzen Recherche darin fanden wir eine Wanderung, die uns sehr neugierig machte. So entschieden wir, an diesem Samstag Nachmittag einfach mal unsere sieben Sachen – notwendig für den Survival im Wald mit Baby – zu packen und loszufahren. Schon die Fahrt ins Grüne war traumhaft. Wir nahmen die Landstraße … und es eröffneten sich uns so wunderschöne Aussichten: der Sonnenuntergang über die Berge, die Farben himmelblau, rosa und wolkenweiß beleuchteten den Himmel. Was für eine romantische Aussicht! Ein Paar Serpentinen weiter kamen wir an unserer Unterkunft an, und nachdem Joïe schlafen gegangen war, konnten wir noch bei einem Glas Wein auf dem Balkon im klaren Sternenhimmel nach Kometen Ausschau halten. Am nächsten Morgen wurden wir durch die warmen Sonnenstrahlen schon bei Sonnenaufgang geweckt. Die Bergruhe hatte uns einen tiefen, erholsamen Schlaf geschenkt … und so konnten wir nach einem leckeren Bergfrühstück, mit Energie aufgetankt, unsere Wanderung starten. Mit Joïe im Gepäck, vielmehr in der Kraxe auf Papas Rücken, ging es dann Schritt für Schritt durch den Wald bergauf. Natürlich hatten wir eine leichte Wanderung ausgesucht, mit sanftem Anstieg und guten Wanderwegen, so dass wir keine Stürze riskieren müssten – beim ersten Mal Wandern nach so vielen Jahren! Aber auch dieser sanfte Anstieg hatte es in sich, und wir mussten einige Male kleinere Pausen einlegen, um etwas durchzuatmen. Und das machten wir gern! Die frische Bergluft, gefüllt mit dem Duft von Fichten, die verschiedenen Nuancen der Farbe Grün um uns herum und die fantastischen Ausblicke erfüllten uns mit Wonne! Streckenweise gingen wir durch dichte Waldstücke, mit 40 m hohen Fichten und Tannen. Das grüne Waldmoos hatte den gesamten Boden bedeckt und ließ alles märchenhaft und wie verschlafen erscheinen. Wir riefen, „Hänsel, Gretel, seid ihr hier irgendwo?“ Zum Glück fanden wir außer einiger essbaren Waldhimbeeren nichts weiteres Süßes zum Naschen auf dem Weg, sonst wären wir wahrscheinlich heute noch im Zuckerhäuschen der bösen Hexe eingesperrt … Joïe fand ihr neues Transportmittel, die Kraxe, ganz toll und genoss das Auf und Ab wie eine Prinzessin. Zwischendurch gönnte sie sich ein Schläfchen und verpasste so einige Wald- und Bergblicke, aber was soll’s – ganz bald kommen wir wieder zurück! Das haben wir entschieden, nach 12 km Wanderung, ein Paar Rückenzwickereien und brennenden Füßen. Denn es gibt doch so viel mehr zu entdecken im Schwarzwald! Und vielleicht finden wir das Zuckerhäuschen eines Tages doch und können heimlich etwas davon abknuspern. Und wenn die böse Hexe kommt, wird Joïe uns beide an die Hand nehmen und wie eine kleine Waldfee losfliegen und uns retten! Ihr werdet es hier sicherlich erfahren! Bis zum nächsten Mal! Eure Radina Tanne und Joïe Fee Gretel
Kommentare (0)
Die mit einem Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.