
Was kann ich tun, wenn mein Baby nachts friert?
Kaum etwas bereitet dir als Elternteil mehr Sorgen als die Frage: Geht es meinem Baby gut, besonders in der Nacht? Gerade im Winter oder in kühleren Nächten kommt oft die Unsicherheit auf – friert mein Baby? Und wenn ja, was kann ich tun, damit mein kleiner Schatz warm und geborgen schläft, ohne zu überhitzen?
In diesem Beitrag geben wir dir praktische Tipps, mit denen du erkennst, ob dein Baby nachts friert und was du dagegen tun kannst.
Woran erkenne ich, ob mein Baby nachts friert?
Der Nackentest: Die verlässlichste Methode
Vergiss kalte Händchen – wenn du wissen willst, ob deinem Baby wirklich kalt ist, dann fühle ihm sanft in den Nacken oder noch besser zwischen die Schulterblätter. Ist dein Kind dort warm und trocken, ist alles in Ordnung. Fühlt es sich kühl oder sogar feucht an, friert dein Baby sehr wahrscheinlich. Der Nackentest ist eine einfache und zuverlässige Methode, um die Temperatur deines Babys einzuschätzen.
Kalte Hände und Füße – wie aussagekräftig sind sie wirklich?
Babys haben eine noch nicht vollständig entwickelte Durchblutung – deshalb sind kalte Hände und Füße ganz normal und kein sicherer Hinweis darauf, dass ihnen kalt ist. Solange der Rumpf, insbesondere der Nacken und Rücken, warm bleibt, brauchst du dir keine Sorgen machen. Ein Baby kann also kalte Füßchen haben und sich trotzdem wohlfühlen.
Weitere Anzeichen: Unruhe, Schreien, häufiges Aufwachen
Ein Baby, das friert, schläft oft unruhiger. Es schreckt häufiger auf, quengelt oder lässt sich schwer beruhigen. Wenn dein Baby plötzlich schlechter schläft und du eine andere Ursache ausschließen kannst, lohnt sich ein Blick auf die Umgebungs- sowie Körpertemperatur und die Kleidung.
Die ideale Raumtemperatur für Babys in der Nacht
Was sagen Expert:innen? – Empfehlungen zwischen 16 und 20 °C
Die meisten Fachleute empfehlen eine Raumtemperatur zwischen 16 und 20 °C. Klingt kühl – ist aber optimal für einen sicheren Babyschlaf. In einem zu warmen Zimmer steigt das Risiko für Überhitzung, was vermieden werden sollte.
So misst du die Temperatur richtig
Am besten platzierst du ein einfaches Raumthermometer auf Höhe des Babybetts – nicht direkt am Fenster oder an der Heizung. So bekommst du ein realistisches Bild davon, wie warm oder kühl es im Schlafbereich wirklich ist.
Kleiner Tipp: Moderne Babyphones, besonders solche mit Kamera, zeigen die Temperatur oft direkt mit an.
Warum zu warme Räume ebenfalls problematisch sind
Ein überheiztes Schlafzimmer kann nicht nur die Schlafqualität beeinträchtigen, sondern auch das Risiko für den plötzlichen Kindstod (SIDS) erhöhen. Deshalb ist es wichtig, das richtige Mittelmaß zu finden – warm genug, aber niemals zu heiß.
Wie kleide ich mein Baby nachts richtig?
Das Zwiebelprinzip: Mehrere dünne Schichten statt einer dicken
Mehrere leichte Lagen Kleidung lassen sich besser anpassen und speichern die Wärme gleichmäßiger als eine dicke Schicht. Ein Body, ein Schlafanzug und ein passender Schlafsack sind in vielen Fällen ausreichend.
Die besten Materialien für Babyschlaf: Baumwolle, Wolle, Lyocell
Naturmaterialien wie Baumwolle oder Lyocell sind atmungsaktiv und sorgen für ein angenehmes Schlafklima. Wolle kann zusätzliche Wärme spenden – besonders in Schlafanzügen oder Decken für die Übergangszeit.
Häufige Fehler: Mütze nachts? Socken? Ja oder nein?
Eine Mütze solltest du deinem Baby nachts nicht aufsetzen, denn sie regulieren einen Großteil ihrer Körpertemperatur über den Kopf. Wird dieser zu warm bedeckt, besteht die Gefahr der Überhitzung.
Socken sind bei kalten Temperaturen in Ordnung, wenn du das Gefühl hast, dein Baby friert an den Füßen. Hier aber bitte immer auf ein weiches, atmungsaktives Material achten.
Welcher Schlafsack schützt am besten vor Kälte?
TOG-Wert verstehen: Welcher Schlafsack für welche Temperatur?
Der TOG-Wert gibt an, wie warm ein Schlafsack hält. Ein TOG-Wert von 2,5 ist beispielsweise ideal für Temperaturen zwischen 16 und 20 °C. Für kühlere Nächte empfehlen wir unsere wärmeren Modelle mit TOG 3,0 - 3,5 – perfekt für kalte Schlafzimmer im Winter.
Alternativen zur Decke – was ist wirklich sicher?
Decken und Kissen sollten nicht ins Babybett gelegt werden, da sie ein Risiko darstellen. Sie können über das Gesicht rutschen und die Atmung behindern. Ein gut sitzender Schlafsack ist die sicherste und zugleich bequemste Lösung für dein Baby.
Passform & Länge: So sitzt der Schlafsack richtig
Ein Schlafsack sollte an den Schultern gut anliegen, aber nicht einengen. Die Länge wählst du idealerweise so, dass dein Baby noch gut strampeln kann – etwa 10–15 cm „Luft“ nach unten sind optimal.
Was tun, wenn das Baby trotz allem friert?
Schlafumgebung überprüfen: Zugluft, kalte Matratze, falscher Stoff
Zieht es vielleicht durchs Fenster oder die Tür? Liegt die Matratze direkt auf einem kalten Boden? Prüfe die gesamte Umgebung und achte auf Details – auch das Material des Spannbetts kann einen Unterschied machen.
Kleidung anpassen – aber ohne zu überhitzen
Wenn dein Baby oft friert, kannst du eine zusätzliche Schicht ergänzen – zum Beispiel einen Body mit langen Ärmeln unter dem Schlafanzug. Teste aber regelmäßig den Nacken, um sicherzugehen, dass dein Baby durch die Veränderung nicht schwitzt.
Wann ärztlicher Rat sinnvoll ist
Wenn dein Baby dauerhaft schlecht schläft, friert oder ungewöhnlich blass und ruhig wirkt, sprich bitte mit deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt. Es ist immer richtig, bei Unsicherheit fachlichen Rat einzuholen.
Fazit: So schläft dein Baby warm und sicher
Checkliste: Raum, Kleidung, Schlafsack im Überblick
- Raumtemperatur: 16–20 °C
- Kleidung: Zwiebelprinzip, atmungsaktive Materialien
- Schlafsack: Passend zur Temperatur (TOG-Wert beachten), gute Passform
- Nackentest regelmäßig durchführen
Dein Baby zeigt dir, was es braucht – achte auf die Signale
Kein Baby ist wie das andere. Manche mögen es wärmer, andere eher kühler. Wenn du dein Kind gut beobachtest und seine Signale ernst nimmst, findest du schnell heraus, was ihm guttut.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist es schlimm, wenn mein Baby kalte Hände hat?
Nein, das ist ganz normal. Der Nacken und der Bereich zwischen den
Schulterblättern sind aussagekräftiger.
Wie erkenne ich, ob meinem Baby nachts zu warm ist?
Ein warmer, feuchter Nacken und Unruhe können Anzeichen sein.
Welcher TOG-Wert ist richtig für den Winter?
Wir empfehlen einen TOG-Wert von 2.5 bis 3.5 – je nach Raumtemperatur.
Sollte mein Baby nachts eine Mütze tragen?
Nein – im Schlaf besteht sonst Überhitzungsgefahr.
Kann Zugluft dem Baby schaden?
Ja, Zugluft kann zum Auskühlen führen. Prüfe Fenster und Türen auf
Undichtigkeiten.
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