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Wie viel Schlaf braucht ein Baby? Alle Antworten für Eltern im Überblick

08.05.2025

Warum Babys so viel Schlaf brauchen

Die Bedeutung von Schlaf für die Entwicklung

Schlaf ist für Babys nicht nur Erholung, sondern essenziell für ihre Entwicklung. Besonders in den ersten Lebensmonaten passiert unglaublich viel: Das Gehirn reift, neue Verbindungen entstehen und grundlegende Fähigkeiten wie Sehen, Hören und Motorik entwickeln sich. Der Schlaf unterstützt all diese Prozesse grundlegend.

 

Was im Baby-Gehirn während des Schlafens passiert

Im Schlaf verarbeitet dein Baby Erlebtes, speichert neue Informationen ab und ordnet sie. Synapsen werden gebildet, Verbindungen zwischen Nervenzellen gestärkt. Besonders im REM-Schlaf ist das Gehirn sehr aktiv – dieser Zustand fördert das Lernen, die Gefühlsregulation und die Gedächtnisbildung.

 

Schlaf als Voraussetzung für Wachstum & Immunsystem

Wachstumshormone werden hauptsächlich im Tiefschlaf ausgeschüttet. Gleichzeitig stärkt Schlaf das Immunsystem: Immunzellen regenerieren sich und Entzündungen können abklingen. Das ist auch der Grund, warum Babys in Krankheitsphasen oft besonders viel schlafen.

 

 

Schlafbedarf von Babys nach Alter: Tabelle & Überblick

Schlafverhalten von Neugeborenen (0–3 Monate)

Neugeborene schlafen bis zu 17 Stunden am Tag, meist in kurzen Phasen. Sie kennen noch keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Ihr Schlaf ist sehr leicht und unterbrochen von Hunger oder Unwohlsein.

 

Schlafbedarf mit 3–6 Monaten

Babys in diesem Alter schlafen etwa 14 bis 16 Stunden am Tag. Erste Schlafmuster etablieren sich, meist mit zwei bis drei Tagschläfchen und einer „längeren“ Nachtschlafphase. Auch der Tag-Nacht-Rhythmus beginnt sich zu entwickeln.

 

Schlafmuster im Alter von 6–12 Monaten

Der Schlafbedarf sinkt leicht auf etwa 13 bis 15 Stunden. Die Nächte werden länger und ruhiger, auch wenn viele Babys noch mehrmals aufwachen. Tagsüber machen die meisten Kinder in diesem Alter ca. zwei Schläfchen.

 

Wann beginnt das „Durchschlafen“?

Wichtig zu wissen ist: "Durchschlafen" bedeutet medizinisch meist 5-6 Stunden am Stück. Einige Babys erreichen das mit 6 bis 12 Monaten, viele andere aber erst später. Weiterhin ist es ganz normal, wenn dein Baby nachts aufwacht und Hilfe beim Wiedereinschlafen braucht.

 

Übersichtstabelle: Schlafbedarf im 1. Lebensjahr

Alter

Gesamtschlaf pro Tag

 

Tagschlaf

 

Nachtschlaf

 

0–3 Monate

 

14–17 Stunden

 

4–6 Schläfchen

 

8–9 Stunden

 

4–6 Monate

 

14–16 Stunden

 

3–4 Schläfchen

 

9–10 Stunden

 

7–12 Monate

 

13–15 Stunden

 

2–3 Schläfchen

 

10–11 Stunden

 

 

 

Tagesschlaf und Nachtschlaf: Wie verteilt sich der Schlaf bei Babys?

Wie viele Nickerchen sind normal?

Je nach Alter sind zwischen 2 und 6 Schläfchen am Tag völlig normal. Neugeborene schlafen oft nach jeder Mahlzeit, ältere Babys meist vormittags und nachmittags. Die Länge variiert stark von 30 Minuten bis zu 2 Stunden.

 

Tag-Nacht-Rhythmus – ab wann entsteht er?

Der Rhythmus entwickelt sich ab der 6. bis 8. Lebenswoche. Tageslicht, soziale Interaktionen und feste Abläufe helfen dabei. Manche Babys stillen nachts dann sogar weniger, sodass die Schlafphasen länger werden. Dies ist aber nicht die Regel.

 

Zeichen für zu viel oder zu wenig Tagesschlaf

Zu viel oder zu wenig Schlaf am Tag kann in beiden Fällen den Nachtschlaf beeinträchtigen. Die Anzeichen dafür sind ähnlich: Dein Baby wirkt abends nicht müde (ist noch ausgeschlafen oder schon übermüdet), hat Schwierigkeiten beim Einschlafen und wacht nachts häufig auf. Reizbarkeit und Quengeln können besonders bei zu wenig Tagschlaf auftreten.

Manchmal ist es schwierig herauszufinden, ob dein Baby mehr oder weniger Schlaf am Tag benötigt. Dies ist super individuell und teilweise nur durch Ausprobieren herauszufinden.

 

Schlafverteilung anpassen: Worauf Eltern achten sollten

Wichtig ist ein klarer Tagesablauf mit festen Ruhezeiten. Ideal sind Schläfchen zu ungefähr gleichen Zeiten.

Wenn das Baby abends schlecht einschläft, kann ein zu spätes oder zu langes Nickerchen der Grund sein. Auch möglich ist aber, dass dein Baby zu wenig Tagschlaf und damit zu wenig Ruhe bekommen hat. Dann ist oft der Cortisol-Spiegel (das „Stress-Hormon“) erhöht, was dazu führt, dass der Körper nicht entspannen kann.

 

 

Jedes Baby ist anders: Was tun bei Abweichungen vom Durchschnitt?

Wann Abweichungen völlig normal sind

Natürlich hält sich nicht jedes Baby an Tabellen. Manche brauchen weniger, andere mehr Schlaf. Entscheidend ist, ob dein Baby im Alltag ausgeglichen und gesund wirkt.

 

Wenn dein Baby mehr schläft als andere

Mehr Schlaf ist meist kein Problem, solange das Baby gut trinkt, gedeiht und wach interessiert wirkt. Bei ständiger Schlappheit oder verzögerter Entwicklung sollte ein Arzt aufgesucht werden.

 

Wenn dein Baby weniger schläft – Ursachen & Tipps

Oft sind Wachstumsschübe, Zähne oder Reizüberflutung Schuld. Ruhephasen helfen dabei, Reize zu reduzieren und Routinen einzuführen. Bei ständiger Unruhe oder Erschöpfung lohnt sich jedoch ein Gespräch mit deiner Hebamme oder dem Kinderarzt.

 

Wie du den individuellen Schlafbedarf deines Babys erkennst

Beobachte dein Baby: Ist es oft zur gleichen Zeit müde? Wie reagiert es auf verkürzten oder möglicherweise längeren Schlaf? Signale wie Gähnen, ins Leere starren oder Augenkneifen sind hilfreiche Hinweise auf Müdigkeit.

Mit der Zeit bekommst du ganz von allein ein Gefühl für den Schlafbedarf deines Kindes. Da dieser sich mit der Zeit aber immer wieder ändern wird, solltest du in regelmäßigen Abständen kontrollieren, ob eure Routinen weiterhin passend sind.

 

 

Woran du erkennst, dass dein Baby zu wenig oder genug schläft

Anzeichen für Schlafmangel bei Babys

Typisch sind quengeliges Verhalten, kurze Aufmerksamkeitsspanne, wenig Appetit oder häufiges Schreien. Auch Einschlafprobleme, häufiges Aufwachen oder längere Wachzeiten können Zeichen sein.

 

Wie sich ausreichend Schlaf im Alltag zeigt

Ein ausgeschlafenes Baby ist wach, aufmerksam, spielt interessiert und lacht viel. Es hat geregelte Trink- oder Esszeiten und zeigt ein (meist) harmonisches Verhalten.

 

 

Tipps für einen altersgerechten Schlafrhythmus

Feste Einschlafzeiten etablieren

Ein regelmäßiger Tagesablauf hilft, den Schlafrhythmus zu festigen. Einschlafzeiten sollten altersgerecht sein und zum individuellen Schlafbedürfnis passen.

 

Einschlafrituale an den Tagesrhythmus anpassen

Ein warmes Bad, eine Massage oder ein Lied können helfen, runterzukommen. Solche gleichbleibenden Rituale geben Sicherheit und signalisieren dem Baby: Jetzt ist Schlafenszeit. Hierzu zählen aber auch schon immer gleiche Abläufe, wie den Schlafsack anziehen, Zähne putzen und gemeinsam ein Buch anschauen. Es muss nichts Aufwändiges sein, sondern einfach etwas, dass zu euch und dem Charakter deines Babys passt.

 

Was tun, wenn das Baby tagsüber nicht schlafen will?

Ursachen können Überreizung, Hunger oder falsche Einschlafzeiten sein. Auch zu viel Licht oder Lärm stört. Eine ruhige Umgebung, feste Rituale und (bei kleineren Kindern) Tragen im Tuch können helfen.

Probiere außerdem aus, dein Kind etwas früher oder später hinzulegen. Der richtige Zeitpunkt ist oft entscheidend.

 

 

Was tun, wenn das Baby nachts ständig aufwacht?

Schlafunterbrechungen im 1. Lebensjahr – was ist normal?

2 bis 4 Aufwachphasen pro Nacht sind im ersten Jahr normal. Besonders in Entwicklungsphasen oder beim Zahnen kann der Schlaf sehr unruhig sein.

 

Ursachen für häufiges Aufwachen

Hunger, nasse Windel, Trennungsangst, Zähne, zu viele Eindrücke am Tag, Übermüdung oder ausreichend Schlaf – die Liste ist lang und die Gründe oft gar nicht einfach zu entschlüsseln.

Auch Entwicklungsschübe können vorübergehend stören.

 

So können Sie Ihr Baby sanft wieder in den Schlaf begleiten

Körperkontakt, leise Worte, Streicheln oder leises Summen helfen. Wichtig: Vermeide grelles Licht oder zu viel Aktion, damit dein Baby nicht ganz aufwacht und ihr alle im „Schlafmodus“ bleibt.

Vielen Eltern und Kindern nützt außerdem eine Art „Regulationshilfe“, wie beispielsweise ein bekanntes Kuscheltier.

 

 

Mittagsschlaf: Wie lange, wie oft – und wann ist Schluss?

Der Mittagsschlaf im 1. und 2. Lebensjahr

Im ersten Jahr sind meist zwei oder mehr Schläfchen notwendig, im zweiten Jahr bleibt oft nur der Mittagsschlaf. Die Dauer liegt bei 1 bis 2 Stunden, aber ist natürlich auch hier wie immer individuell.

 

Anzeichen, dass dein Baby keinen Mittagsschlaf mehr braucht

Wenn dein Kind abends erst sehr spät einschläft, nachts häufig lange wach ist oder tagsüber kein Schlafbedürfnis zeigt, ohne, dass es quengelig wird, kann der Mittagsschlaf entfallen.

 

Übergangszeit ohne Stress gestalten

Statt den Mittagsschlaf sofort zu streichen, hilft ein "Ruhefenster": Eine ruhige Stunde mit (Hör-)Buch, Kuscheln oder Musik. So lernt dein Baby, auch ohne Schlaf zu entspannen.

 

 

Schlaftypen bei Babys: Lerche oder Eule?

Früher Vogel oder Nachtschwärmer – gibt’s das bei Babys?

Ja! Manche Babys sind früh wach und fit, andere starten später in den Tag. Der Schlaftyp ist teilweise genetisch bedingt und zeigt sich früh.

 

Warum das Temperament den Schlaf beeinflusst

Unruhige, reizbare Babys schlafen oft schlechter. Ausgeglichenere Typen kommen leichter zur Ruhe. Auch das Bindungsverhalten kann einen Einfluss haben.

 

Schlafrhythmus dem Typ anpassen: So gelingt's

Statt gegen die innere Uhr zu arbeiten, richte Tagesabläufe (wenn möglich) nach dem natürlichen Rhythmus. So entstehen weniger Konflikte und dein Baby kommt leichter zur Ruhe.

 

 

Häufige Irrtümer über Babyschlaf

„Babys müssen durchschlafen können“

Das ist ein Mythos. Viele Babys brauchen bis zum 2. Geburtstag oder länger Hilfe beim Wiedereinschlafen. Das ist kein Fehler, sondern biologisch normal.

Zudem bedeutet „Durchschlafen“ für uns Erwachsene häufig etwas anderes als für Babys. Hier spricht man bereits ab 5 Stunden durchgehendem Schlaf von „Durchschlafen“.

 

„Je später ins Bett, desto länger schläft es“

Im Gegenteil: Übermüdung führt oft zu früherem Aufwachen oder einem generell unruhigen Schlaf. Frühzeitiges Zubettgehen und ein passender Tagschlaf fördern oft besseren Nachtschlaf.

 

„Ein Schläfchen zu viel ruiniert die Nacht“

Nicht zwangsläufig. Ein gut geplanter Tagesschlaf unterstützt den Nachtschlaf, solange die Einschlafzeit passt.

 

Warum ein Vergleich mit anderen Babys wenig hilft

Jedes Kind ist anders. Sich zu vergleichen verunsichert unnötig. Viel wichtiger sind das eigene Bauchgefühl und die Bedürfnisse deines Kindes.

 

 

Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?

Hinweise auf ernsthafte Schlafstörungen

Wenn das Baby extrem wenig schläft, ständig schreit, kaum trinkt oder deutliche Entwicklungsverzögerungen zeigt, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Hört hierbei einfach auf euer Bauchgefühl. Kommt euch das Schlafverhalten seltsam vor, sprecht dies lieber einmal mehr bei eurem Kinderarzt/eurer Kinderärztin an als einmal zu wenig.

 

Wenn Schlafprobleme zu Belastung werden

Dein Wohlbefinden ist genauso wichtig wie das deines Kindes. Fühlst du dich dauerhaft überfordert, erschöpft oder hilflos, kann professionelle Hilfe Entlastung schaffen. Wende dich dafür an den Kinderarzt/die Kinderärztin, Schlafcoaches oder Hebammen.
Hast du die Möglichkeit auf Hilfe von Familie oder Freunden zurückzugreifen? Dann nutze die Chance, um dir freie Zeiten zu schaffen.

 

Wer helfen kann: Kinderärzte, Schlafberatung, Hebammen

Ein erfahrener Kinderarzt oder eine Schlafberatung können die Ursachen für schlechten Schlaf klären. In der ersten Zeit können auch Hebammen oft Tipps für besseren Schlaf geben und individuell beraten.

 

 

Fazit: So findest du den richtigen Schlafrhythmus für dein Baby

Jedes Baby hat seinen eigenen Schlafbedarf

Orientiere dich an deinem Kind, nicht nur an Durchschnittswerten. Achte auf Signale und reagiere feinfühlig.

 

Orientierung ja, aber kein starrer Plan

Tabellen bieten Anhaltspunkte, ersetzen aber nicht die Beobachtung deines Babys. Flexibilität ist wichtig und absolut notwendig.

 

Schlafen lernen ist ein Prozess – mit deiner Begleitung

Das Schlafverhalten entwickelt sich. Mit Geduld, Liebe und passenden Routinen unterstützen du dein Baby dabei.
Wichtig außerdem: Begleite dein Kind und lasse es nicht schreien. Denn je mehr Bindung und Sicherheit ein Baby aufbaut, umso einfacher, sicherer und schneller wird es nachher allein durchschlafen können. Hier werden die Grundsteine zahlreicher Vertrauensmuster gelegt.

 

Ganz ehrlich: Ja, die ersten Jahre können hart sein

Schlafmangel kann für Eltern zahlreiche körperliche, mentale und soziale Folgen haben. Oft fehlen Kraft und Energie, um den Tag wie vorher gehofft zu verbringen. Aber du bist nicht allein. Sollte das Thema „Schlaf“ zu einer Belastung werden, spreche mit Ärzt*innen, deiner Hebamme, Schlafberater*innen, deiner Familie oder Freunden darüber. Es ist wichtig, sich hierbei Unterstützung zu suchen.
Und ganz sicher ist: Es wird besser – früher oder später.

 

 

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viel Schlaf braucht ein Neugeborenes am Tag?
Etwa 14 bis 17 Stunden, verteilt auf Tag und Nacht.

 

Wann schlafen Babys nachts durch?
Viele ab 6 bis 12 Monaten, aber "Durchschlafen" bedeutet 5-6 Stunden am Stück.

 

Wie viele Tagschläfchen braucht ein Baby mit 6 Monaten?
Meist 2 bis 3 pro Tag.

 

Ist es schlimm, wenn mein Baby weniger schläft als empfohlen?
Nicht unbedingt. Wichtig ist, ob dein Baby ausgeglichen und gesund wirkt.

 

Kann man den Schlafbedarf trainieren oder beeinflussen?
Routinen, Rituale und eine ruhige Umgebung helfen, den Schlaf zu verbessern.

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