
Wie ziehe ich mein Baby nachts an?
Viele Eltern stellen sich in den ersten Monaten dieselbe Frage: „Wie ziehe ich mein Baby nachts richtig an?“. Und ja, das ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren wie Erwachsene. Wird es zu warm, steigt das Risiko einer Überhitzung – was sogar als Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod (SIDS) gilt. Ist es dagegen zu kalt, kann dein Baby unruhig schlafen, frieren und öfter aufwachen.
Wir möchten dir in diesem Beitrag Orientierung geben, damit dein Baby nachts sicher, geborgen und angenehm schläft. Wir erklären dir, welche Rolle die Raumtemperatur im Babyzimmer, die TOG-Werte von Schlafsäcken und die richtige Schlafkleidung spielen. Außerdem geben wir dir Tipps für Sommer und Winter und zeigen dir, welche Produkte dich und dein Baby in der Nacht optimal begleiten.
Die optimale Raumtemperatur fürs Babyzimmer
Die wichtigste Grundlage für erholsamen Babyschlaf ist die richtige Umgebungstemperatur. Kinderärzte und Hebammen empfehlen eine Raumtemperatur zwischen 16 und 18 °C im Babyzimmer, also verhältnismäßig kühl. Diese Temperaturspanne sorgt dafür, dass dein Baby weder friert noch überhitzt.
Warum ist das so wichtig? Babys können ihre Körpertemperatur in den ersten Lebensmonaten noch nicht eigenständig regulieren. Während wir Erwachsenen anfangen zu schwitzen oder uns zu wärmen, ist dein Baby darauf angewiesen, dass du die Umgebung und Kleidung anpasst.
Was passiert, wenn…
…es im Kinderzimmer zu kalt ist: Dein Baby friert, es wird es unruhig,
wacht häufiger auf und schläft insgesamt schlechter.
…es im Kinderzimmer zu warm ist: Überhitzung kann gefährlich werden. Dein Baby schwitzt, schläft unruhig und im schlimmsten Fall steigt das Risiko für SIDS.
Unser Tipp: Verwende ein Raumthermometer oder ein Babyphone mit Temperaturanzeige. So kannst du die Temperatur im Kinderzimmer jederzeit im Blick behalten und die Kleidung deines Babys entsprechend anpassen.
Was sind TOG-Werte – und wie helfen sie?
Vielleicht hast du dich schon gefragt, was eigentlich die Angaben wie „1.0 TOG“ oder „2.5 TOG“ auf Babyschlafsäcken bedeuten. TOG ist die Abkürzung für „Thermal Overall Grade“ und beschreibt, wie stark ein Textil isoliert. Je höher der TOG-Wert, desto wärmer hält der Schlafsack dein Baby.
Damit du dich leichter orientieren kannst, hier eine vereinfachte Übersicht:
0.5 TOG = Sommer / über 24 °C
1.0-1.5 TOG = Übergangszeit und Sommer / 21–24 °C
2.5 TOG = Herbst, Winter und Frühjahr / 18–21 °C
3.0-3.5 TOG = kalter Winter / unter 16 °C
(Die angegebenen Temperaturen beziehen sich immer auf die Raumtemperatur.)
Die richtige Wahl hängt immer von der Kombination aus Raumtemperatur und Kleidung ab. Ziehst du deinem Baby unter dem Schlafsack noch einen Body oder Schlafanzug an, solltest du den TOG-Wert entsprechend berücksichtigen.
Wichtig: Ein zu hoher TOG-Wert kann schnell zu Überhitzung führen. Deshalb lieber prüfen und im Zweifel eine leichtere Variante wählen.
Baby nachts anziehen im Sommer & Winter
Sommer (über 21 °C)
Im Sommer gilt die Devise: Weniger ist mehr. Dein Baby soll überschüssige Wärme abgeben können und nicht ins Schwitzen geraten.
21–24 °C: Ein Sommer- oder Übergangsschlafsack (0.5-2.0 TOG) kann je nach Variante gut mit einem Kurzarm- oder Langarm-Body kombiniert werden.
24–25 °C: Ein leichter Sommerschlafsack (0.5 TOG) kombiniert mit einem kurzärmeligen Body reicht völlig aus.
26 °C und wärmer: Oft genügt ein Body oder Body + dünnes Laken. Ein Schlafsack ist bei solchen Temperaturen nicht mehr notwendig.
Unsere Empfehlung: Verwende luftige Materialien wie Baumwolle oder Musselin. Sie sind atmungsaktiv und angenehm auf der Haut.
Praktischer Tipp: Mach den sogenannten Nacken- oder Rückentest. Fühlt sich der Nacken oder der Bereich zwischen den Schulterblättern deines Babys feucht oder heiß an, ist ihm zu warm. Dann solltest du eine Kleidungsschicht weglassen. Sind Nacken und Rücken angenehm warm, aber nicht schwitzig, passt die Kleidung perfekt.
Winter (unter 20 °C)
Im Winter kommt das Zwiebelprinzip zum Einsatz: mehrere dünne Schichten übereinander, die gemeinsam wärmen. Wichtig ist, dass dein Baby kuschelig eingepackt ist, ohne dass es überhitzt.
18–19 °C: Ein Schlafsack mit 2.5 TOG in Kombination mit einem langärmeligen Body und evtl. einem leichten Schlafanzug sorgt für eine angenehme Wärme.
16–17 °C: Hier ist ein 3.5 TOG Schlafsack sinnvoll. Dazu ziehst du deinem Baby einen langärmeligen Body, einen Schlafanzug und bei Bedarf dünne Söckchen an.
Ganz wichtig: Keine Mütze im Bett! Auch wenn du denkst, dein Baby könnte sonst frieren – über den Kopf regulieren Babys ihre Temperatur. Eine Mütze birgt das Risiko von Überhitzung und sogar Erstickungsgefahr.
Achte außerdem darauf, dass der Schlafsack immer die richtige Größe hat. Ist er zu groß, kann dein Baby hineinrutschen, was gefährlich werden kann. Ist er zu klein, liegt er unangenehm eng und schränkt die Bewegungsfreiheit ein.
Fazit: So schläft dein Baby nachts sicher und angenehm
Die richtige Schlafkleidung für dein Baby hängt vor allem von der Raumtemperatur im Babyzimmer ab. Mit Hilfe der TOG-Werte findest du den passenden Schlafsack und kannst Kleidungsschichten optimal anpassen.
Im Sommer: leichte Materialien, weniger Schichten, Schlafsack mit niedrigem TOG-Wert.
Im Winter: Zwiebelprinzip, wärmende Kleidung und ein passender TOG-Schlafsack – aber nie zu viel.
Wichtig ist, dass du dein Baby regelmäßig kontrollierst. Mit dem Nackentest und deinem Bauchgefühl erkennst du schnell, ob dein Baby friert oder überhitzt.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema „Baby nachts anziehen“
1. Kann mein Baby auch ohne Schlafsack schlafen?
Ja, bei Temperaturen über 26 °C reicht oft ein kurzärmeliger Body völlig
aus. Wichtig ist nur: Keine Decke verwenden, da diese wegrutschen oder das
Gesicht bedecken könnte.
2. Darf mein Baby eine Mütze beim Schlafen tragen?
Nein – eine Mütze im Bett ist gefährlich, da sie das Risiko von Überhitzung
und Erstickung erhöht.
3. Was tun, wenn mein Baby nachts schwitzt?
Ziehe eine Kleidungsschicht aus, lüfte den Raum kurz und prüfe den TOG-Wert
des Schlafsacks.
4. Wie erkenne ich, ob meinem Baby zu kalt ist?
Wenn dein Baby unruhig schläft, häufiger aufwacht oder sich im Nacken kühl
anfühlt, friert es wahrscheinlich.
5. Muss ich bei Krankheit mein Baby wärmer anziehen?
Nur wenn dein Baby Fieberfrösteln hat, darfst du es kurzzeitig wärmer
anziehen. Ansonsten solltest du eher Schichten reduzieren, damit es
überschüssige Wärme abgeben kann.
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